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Tourenbericht: Sorgente Bossi

Von den letzten drei Befahrungen haben wir leider keine Tourenberichte. Wir versuchen deshalb die letzten Touren in einem Bericht wiederzugeben.
Tour 1
Nachdem ich das letzte Mal 1,5 Mastlängen hochgeschlossert habe, sind wir heute zu zweit um den Schlot weiter zu erforschen.
André & Sebi am auftauchen André & Sebi am auftauchen
Mittlerweile kennen  wir die Höhle sehr gut und das Mitführen der Transport- röhren ist fast schon zur Routine geworden.
Das Abtauchen geht  rasch und mit der Kraft des Scooters lassen wir uns in die Tiefe und durch die Verengung ziehen. Unsere Aufsättigung ist durch die kurze Zeit minimal und wir steigen bis auf -60m, ohne den Scooter abzu- schalten. Die Dekoverpflichtung ist dadurch sehr kurz und schon nach 45min steigen wir aus dem Wasser.
Nachdem André den bisher erschlosserten Teil des Schlotes und die zwei kleinen Nebenschlote erkundet hat, starten wir mit dem Vermessen des bisher bekannten Teils. Da wir die weitere Erforschung der Nebenschlote ausschlossen,  haben wir die dorthin führenden Seile  ausgerichtet und begannen mit dem weiteren hoch Schlossern im Tropfschlot.

André & Sebi André & Sebi
Tour 2
Heute begleitet uns Sebastian Kuster in die Bossi. Für ihn ist es das erste Mal, dass er auf der anderen Seite auftaucht.
Nach der Begrüssung am Treffpunkt direkt vor dem Eingang, besprechen wir das Vorgehen beim Eintauchen.
Schon kurze Zeit später tauchen wir ab, und mit ein wenig Vorsprung erreiche ich vor den anderen die Auftauchstelle. Schnell den Foto- apparat herausnehmen, um das erste Auftauchen von Sebi hinter dem Siphon zu dokumentieren.
Nach dem Umziehen und dem Bereitstellen der Ausrüstung, beginnen wir mit dem hoch Schlossern. Vier Stunden später und mit der letzten Mastlänge für den heutigen Tag, erreichen wir hinter einem Überhang, einen Seitengang, der in den Schlot führt.
Letzte Mastlänge am Überhang vor dem Seitengang Letzte Mastlänge am Überhang vor dem Seitengang
Anhand der Fussspuren im Lehm, muss wohl schon jemand hier gewesen sein. Er hat ein sehr niedriges Profil und so kriechen wir rund 5m über den Lehm- boden, bis er in den grossen, bereits bekannten Hauptgang mündet. Gigi hatte Hubert Zistler gegenüber erwähnt, dass er einen Gang entdeckt hatte, der in den Schacht führt. Nun wussten wir auch wo. 
Vielleicht wäre es einfacher gewesen, den Schlot von diesem Punkt aus nach unten zu befahren, anstatt ihn mühsam hoch zu schlossern. Leider hatten wir aber zuvor nur sehr vage Informationen zur Vermessung. Gigi und Jean Jacques hatten bei der Vermessung auf das Anbringen von Messpunkten verzichtet und von Mann zu Mann vermessen. Diese Vermessungsmethode geht natürlich schneller, macht es aber nicht einfach, eine spätere Vermessung an diese anzufügen oder sich im System zu orientieren.
André am Überhang André am Überhang
So oder so konnte der Schlot von hier aus sowieso nur  noch mit dem Mast erforscht werden. Dies wird aber nicht so einfach, da er sich hier stark erweitert und leicht versetzt weiter nach oben führt.
Die Dimensionen sind nun etwa 5m x 12m und machen das Anlehnen des Mast schwierig. Vielleicht wäre es daher gescheiter, vom Seitengang auf die andere Seite zu traversieren.
Dass aber, werden wir das nächste mal entscheiden.

Tour 3
Auf dieser Tour begleitet mich nur Sebi. Da er über den San Bernardino anreist, treffen wir uns wieder frühmorgens direkt vor der Bossi.
Das Durchqueren des Siphons geht schnell und auch das aufsteigen bis zur letzten Mastlänge geht zügig voran.
Wie wir das letzte Mal vermutet haben, ist das Ansetzen einer weiteren Mastlänge nicht einfach. Und als ob es noch ein weiteres Indiz dazu bräuchte, versagt mit lautem Knall ein Aufhängepunkt und ich hänge nur noch an einem Anker gesichert im Seil.
André & Sebi in der Nische vor dem Seitengang André & Sebi in der Nische vor dem Seitengang
Wir entscheiden deshalb, dass ich den Mast zusätzlich sichere und Sebi mit dem Aufstieg beginnen soll. Eine tolle Leistung von Sebi, ist diese Mastlänge doch die erste, die er selbstständig einrichtet.
Das Seil führt nun auf die andere Schlotseite und so müssen wir am Seil hängend hinüber pendeln. Auch hier ist alles versintert und nur mit Mühe findet Sebi ein gute Stelle für die nächsten Verankerungen.
Nach einer weiteren Mastlänge kommen wir auf eine versinterte, mit losem Felsmaterial überhäufte Rampe. 
Nein, es ist der obere Teils des Masten Nein, es ist der obere Teils des Masten
Jetzt können wir zwar gesichert stehen, aber die Gefahr besteht, dass wir einen Steinschlag auslösen, der unsere am Schachtboden deponierten Kreislaufgeräte beschädigen könnte
Wir bewegen uns also sehr vorsichtig und Sebi setzt, an den Mast gesichert, den für heute letzten Aufhängungspunkt im Schlot.
Von hier aus können wir nun die Situation besser einschätzen und wir entschliessen, von der vorletzten Mastaufhängung eine Traverse zum Seitengang einzurichten.
Blick zum Ausgang Blick zum Ausgang
Dazu klettere ich so weit wie möglich auf der versinterten Schlotwand entlang und setze immer wieder eine Zwischen- aufhängung. Nach einer knappen Stunde erreiche ich den Seitengang und Sebi kann nachfolgen.
Das nächste Mal können wir jetzt direkt vom Seitengang, an der Traverse entlang, in den oberen Teil des Schlotes gelangen. Dies vereinfacht die weitere Erforschung doch sehr. Da wir jetzt auch die Seil- einrichtungen im unteren Teil des Schlotes nicht mehr benötigen, richten wir diese beim Abstieg gleichzeitig aus.
Zufrieden über den heutigen Erfolg tauchen wir zurück.

Pedro Balordi