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Tourenbericht: Sorgente Bossi

19. bis 21. März 2010: Vermessungs-/ und Erforschungstour im Neuland oberhalb des Tropfschlotes

Freitag, 19. März 2010

Pedro und Sebi heute allein unterwegs, Hubert kuriert sich seinen Hexenschuss aus. Bei Pedro reisst bereits vor dem Tauchgang die Halsmanschette, zum Glück hat Sebi einen passenden Ersatzanzug dabei.
Pedro & Sebi beim verpflegen Pedro & Sebi beim verpflegen
Nach einer kleinen Stärkung mit Sandwiches und Kuchen geht es los. Der Tauchgang läuft wie geplant, mittlerweile haben wir Übung im Passieren der Engstellen beim Eingang und bei der Verengung auf 89m mit dem gesamten Material. Ziel des ersten Tages dieser Tour ist die restliche Vermessung des Tropfschlotes sowie die Traversierung in einen viel- versprechenden schrägen Zubringer.
Decke des Tropfschlottes mit dem Hauptzubringer (WeDir-Gang).
Der Eingang befindet sich links von Sebi Decke des Tropfschlottes mit dem Hauptzubringer (WeDir-Gang). Der Eingang befindet sich links von Sebi
Die Traversierung gestaltet sich als nicht ganz einfach. Der Fels ist stark verwittert. Der Aufwand lohnt sich aber, denn oberhalb des Tropfschlotes eröffnet sich ein grösserer Gang in Nord-Süd-Richtung (Hauptrichtung des Systems). Die Anfangs- dimensionen sind ca. 5 x 3 m und der Gang führt schräg nach oben. Rund 150 m Neuland konnten somit bereits am ersten Tag vermessen werden. Am Abend stösst Hubert auf ein Glas Wein hinzu. Der neue Gang wird "WeDir-Gang" getauft
Pedro beim notieren der Vermessungsdaten Pedro beim notieren der Vermessungsdaten
Samstag 20. März 2010
Heute geht es zu dritt los, Hubert ist wieder mit von der Partie. Das zusätzlich nötige Material passt in einen Schleifsack und somit geht es heute mit "Leichtgepäck" auf die andere Seite des Siphons.
Ziel des heutigen Tages ist die Weiterforschung und gleichzeitige Vermessung im WeDir-Gang. Sebi geht voraus und markiert die Messpunkte, Hubert nimmt die Messzüge mit dem "Disto X" (Vermessungsgerät Disto A3 von Leica Geosystems mit Umrüstkit von Beat Heeb) auf und Pedro protokolliert sämtliche Daten (Distanz, Azimuth und Neigung.
Der Hauptgang gabelt sich auf. An den oberen Enden wurden die Gangdimensionen jedoch so klein und dass ein Weiterkommen für uns unmöglich war. 
Typisches Ende eines Ganges im Zubringersystems des WeDir-Ganges Typisches Ende eines Ganges im Zubringersystems des WeDir-Ganges
Somit traten wir nach etwa 350 m Vermes- sung Neuland etwas wehmütig den Rückweg an. Auf dem Rückweg demontieren wir noch den Klettermast und positionieren ihn im Eingangsbereich des neu er- schlossenen Ganges. In der Decke des Tropfschlotes gibt es noch drei weitere Zubringer, jedoch werden diese nur sehr schwer zu erreichen sein, weil Sie teilweise im Überkopfbereich liegen.
Genug für heute, Umziehen, zurücktauchen und Abends bei einem Glas Wein Lagebesprechung.
Hubert während einer Pause 
(WeDir-Gang) Hubert während einer Pause (WeDir-Gang)
Sonntag, 21. März 2010
Da irgendwas mit dem Ringschluss der von Casati/ Bolanz vermessenen Gänge und unserer Neuvermessung nicht zusammen passt ist das erste Ziel des heutigen Tages die Nachvermessung der Strecke von der Auftauchstelle bis zum Balkongang. Hubert bleibt erstmal im Trocki und verhindert damit ein vorzeitiges Bidet.
Im Anschluss geht es zum "Bolanz-Siphon", dem Endpunkt der damaligen Erforschung aus dem Jahr 2005. Ziel ist die Vermessung des im Januar 2010 entdeckten Dröhnschachtes (P60). Da das Wasser noch hüfttief ist entschliessen wir uns, die Siphoniereinrichtung nochmals tiefer zu legen, um den Wasserstand noch etwas weiter abzusenken. Stiefeltief wäre natürlich viel praktischer.
Boden des Dröhnschachtes Boden des Dröhnschachtes
Mit der Vermessung gelangen wir bis auf den mit gewaltigen Versturzblöcken übersähten Schachtboden. Wir nehmen uns Zeit für ein paar Fotos. Dabei entdecken wir auch gleich zwei weitere Zubringer, die sich offensichtlich in der Hauptrichtung des Systems (Nord-Süd) fortsetzen. Der Höhlenverlauf hat hier ein markantes "T" (siehe auch Tourenbericht Februar 2010). Rechterhand (westlich) führt ein Gang schräg nach unten, ist aber nach wenigen Metern verstürzt. Linker Hand liegt eine extrem lehmige Stauzone mit dem glasklaren "Donnersee", der seinen Namen von dem gewaltigen Wassergrollen hinter den anstehenden Felsen trägt.
An diesem Punkt müssen wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit abbrechen und die Rückkehr antreten. Nach ausgiebigem Schlammschrubben im kalten Quellwasser geht eine weitere erfolgreiche Tour zu Ende und wir machen uns auf den teilweise noch 3-Stündigen Heimweg Richtung Norden (Aarau, St. Gallen und Lamone).
Insgesamt konnten wir an diesem Wochenende etwa 450m Neuland vermessen, mussten aber leider auch eine vielversprechende Fortsetzung "abhaken".

Hubert Zistler
Bilder von Jutta Entian und Pedro Balordi
  • Füllen der Transportröhre
  • Links der Transportröhre liegen die Alu-Rohlinge für die Deckel der neuen Transportröhren
  • Eiin Teil des Einrichtungsmaterial
  • Die gefüllte Röhre wiegt austariert 67 kg
  • Sebi & Pedro
  • Das austarieren braucht seine Zeit
  • Die Feintarierung machen wir mit Bleistücken
  • Hubis rosarote Werkzeugkiste... so süss....
  • Hubi
  • Es gibt immer wieder was zu fachsimpeln
  • Für Sebi eher langweilig
  • Mentale Vorbereitung oder eher Langeweile?
  • Sebi leicht zugeknöpft
  • Zum Glück hatte Sebi seinen alten Anzug als Ersatz dabei
  • Rot steht mirt doch recht gut....
  • Dazu kontrastreich mein weisser dreitages Bart
  • Sebi
  • Los gehts
  • Hubi
  • Eng im Schritt...
  • Sebi & Pedro am ersten Tag
  • Jeder nimmt was er will....
  • Der Helm sieht ja besch.... aus :-)
  • Die drei Musketiere; Sebi, Pedro, Hubi
  • Kurz vor dem abtauchen
  • Blick von oben
  • Pedro voraus mit der grossen Transportröhre zwischen den Beinen
  • Jutta die uns immer sehr geholfen hat
  • Hubi & Sebi
  • Hubi
  • Pedro ohne Gepäck
  • Xavier & Sandro, die an diesem Wochenende auch in der Bossi und in der Sovaglia tauchten
  • Xavier und Sandro nach erfolgreichem Tauchgang in der Bossi
  • Sebi beim setzen der Befestigungspunkte zum
  • Befestigungspunkte halten...
  • Sebi am Ende des
  • Ende eines Seitenganges
  • Versorgen des Tauchmaterials nach einem erfolgreichen Wochenende.
Die Rohlinge für die Deckel hat Sebi mitgenommen. Dani kann sie in seiner Firma bearbeiten.