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Valstagna

10. bis 12. Februar 2012: Verlängertes Tauchwochenende in Valstagna
Nach vielen Jahren Pause, war das Ziel wieder einmal Valstagna. Sebastian, Hubert und ich haben uns vorgenommen, die Höhlen Fontanazzi, Elefante Bianco und die beiden Oliero Höhlen Cogol dei Veci und Cogol dei Siori  zu betauchen.

Hubert habe ich unterwegs an seinem Wohnort in Lamone aufgelesen und zu zweit fuhren wir bereits donnerstags in Richtung Valstagna.

Hubert in der Unterkunft
Donnerstag, 09. Februar: Bereits um 15:00Uhr kamen wir in Valstagna an und konnten das neue Bed&Breakfast, nur 5 Minuten von der Elefante entfernt, beziehen. In den Vorjahren, übernachteten wir immer im Contarini.
Ein sehr komfortabler Ort wo gut bis zu 6 Taucher unterkommen. Nach der herzlichen Begrüssung, Hubert kannte die Besitzerin schon von vorherigen Besuchen, packten wir das meiste Material gleich aus und fuhren mit leichtem Gepäck zur Elefante. Die Bedingungen sollten ja sehr gut sein.
Elefante Bianco
Leider hatten sich diese „Bedingungen“ in den letzten zwei Wochen immer mehr verschlechtert und so war die Sicht nicht bei den erwarteten 20-30 Metern, sondern eher bei 10 Metern. Da man bei dieser Sicht und den grossen Dimen- sionen in der Elefante nur die eine Wand mit der Leine sieht, hatten wir auf -55m bereits umgekehrt und sind langsam ausgetaucht.
Da ich von früheren Jahren die Elefante relativ gut kannte, war mir das gleich recht und so waren wir zügig wieder zurück und konnten schon mal die erste Flasche Wein öffnen, um mit dem mittlerweile auch angekommenen Sebi, auf unsere kommenden Tauchgänge anzustossen.
Oliero
Freitag, 10. Februar: Heute hat sich unser Freund Alberto angemeldet. Er hat sich Freitag & Samstag Zeit genommen, um uns bei den Tauchgängen zu begleiten.
Die beiden Höhlen Veci und Siori, die heute auf dem Programm standen,  haben André und ich im 2004 das erste Mal betaucht und dabei Luigi Cassati und Alberto kennen gelernt. In diesem und dem darauffolgenden Jahr, wurden die meisten Entdeckungen in den beiden Höhlen gemacht, unter anderem wurde dabei von Luigi und Rick auch die Verbindung zwischen der Siori und der Veci gefunden und betaucht.
Diese Verbindung zu finden und den circuit zu tauchen war mein Ziel für dieses Wochenende. Der Zufall wollte es, dass eine Woche vorher, der circuit von zwei italienischen Tauchern (Matteo Ratto „Atomik“ & Sergio Favore)  erfolgreich getaucht wurde. Dazu hatten sie in vielen Vorbereitungstauchgängen, die vielfach gerissenen Leinenfragmente geflickt und viele Meter neu verleint. Eine grosse Leistung. Bravo Matteo e Sergio!
Ich hatte also das Glück, einen komplett verleinten circuit betauchen zu können.
Um 09:00Uhr trafen wir uns nun mit Alberto vor den Oliero-Höhlen. Nach einer herzlichen Begrüssung und dies entlich wieder einmal in entspannter Atmosphäre, ich traf Alberto die letzten zweimal an Bergungsaktionen mit der Speleo-Secours, besprachen wir das Tagesprogramm.
Nach Empfehlung von Alberto, entschied ich mich den circuit von der Veci her anzugehen und nicht wie vorgesehen, von der Siori. Das Profil der Siori war doch günstiger für eine effektive Dekompression als in der Veci. Auch hatte es den Vorteil, dass ich den dreien, sollte mir der Circuit gelingen, in der Siori entgegenkommen würde.
Alberto, Hubert, Sebastian
Nachdem wir das Material mit dem Boot zum Eingang der Siori brachten, trugen Sebi und ich mein Material weiter zum Eingang der Veci. Dies war: Rückengerät KISS mit einem 13/70 Diluent, Bailoutrebreather SMIR-01 (side-mount-independent-rebreather) mit ebenso 13/70 als Diluent.  Hauptscooter BONEX Discovery RS und als backup ein BONEX  Referenc RS.
Aufgrund des Speeds vom BONEX RS war ich zuversichtlich, dass ich den Tauchgang unter 4 Stunden halten kann. Bei einer Strecke von rund 5km und einem anspruchsvollen Tauchprofil eine eher sportliche Vorgabe.
Pedro mit Scotter und SMIR-01 auf dem Weg zum Eingangsportal der Veci
Sebi half mir noch in den Anzug und während ich mich für den Tauchgang fertig machte, ging er zu den wartenden Kollegen zurück.
Kurz alles durchgecheckt und ab ging es in den grossen Schlund der Veci.
Die Leinensituation war aber gleich chaotisch wie ich sie aus den letzten Jahren kannte. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich dem Leinenwirrwarr bei meinem „speed“, der Regler war immer auf „Vollgas“ und die zum Teil im Zickzack verlaufende Leine nicht aus den Augen verlor. Da es in den letzten zwei Wochen keine Regenfälle gab, musste die Leine aber auf der ganzen Strecke intakt sein. Italienisch intakt….  :-)
Zum Glück hatte ich mein Rentnersitz montiert. Ansonsten hätte ich schon nach kurzer Zeit, bei dieser Geschwindigkeit, Probleme mit meinem Rücken bekommen. Aber so war es eine „entspannte“ Fahrt, oder eher hüpfen, der Leine nach.
Langsam stieg die Höhle wieder an und ich wusste, dass nun ein Leinenwirrwarr kommt. Aber kurz vor der Auftauchstelle, war ein T in der Leine. Kurz vorher hatte dabei die Leine von weiss auf gelb gewechselt. Als einzige Markierung war ein Pfeil auf Seite des Ausganges montiert. Aus dem Internet war mir noch ein Bild von einem T mit Markierungen „Siori“ & „Veci“ in Erinnerung.
Was sollte ich also nun machen? Der Leine folgen in der Hoffnung, dass ich ein T mit einem Pfeil „Siori“ finde, oder einfach mal auf Gut Glück dem Abzweiger folgen?
Theoretisch sollte ich aber von der Distanz und der Tiefe her in etwa beim Abzweiger sein. Also rechts der Leine nach.
Das T in der Siori (Foto Atomik)
Mittlerweile bin ich auf -6m und folge einem Gang, mit einzelnen Lehmablagerungen und vielen tückischen Leinenfragmenten, die im Wasser hängen. Nach rund 60 Minuten bin ich am T, das ich von den Fotos aus Rebreatherworld kenne. Ein Pfeil markiert mit Siori und der andere mit Veci.
Glücklich den richtigen Abzweiger genommen zu haben, fahre ich nun in der Siori der Leine Richtung Ausgang nach. Auf einmal sehe ich Lampenschein und treffe auf meine  Freunde Alberto, Sebi und Hubi. Ihr Plan war zur Auftauchstelle in der Siori zu scootern. Nach einem kurzen Händeschütteln und einem lauten „Yeahyeah“ in den Loop gebrüllt, drücke ich den Trigger und fahre dem Ausgang zu.
Mit rund 87 Minuten Runtime, erreiche ich den -6m Stopp. Mit 125 Minuten Runtime halte ich meinen Kopf aus dem Wasser und sehe weiter vorne das Tageslicht.
Alberto taucht als erster auf
Langsam schwimme ich an der Oberfläche zum Bootssteg und steige aus dem Wasser.
Kein Mensch weit und breit. Da haben es die verschiedenen sogenannten „Explorergruppen“ aus den umliegenden Länder schon besser......
Nachdem ich alles material ins Boot verladen hab, gehe ich zu Fuss zu meinem Auto und ziehe mich um. Zurück zum Boot und immer noch alleine, ziehe ich das Boot mit der Ausrüstung zur Anlegestelle und verstaue alles im Auto.
Mit der Kamera bewaffnet, kehre ich zum Eingang der Siori zurück und warte auf das auftauchen meiner Freunde.
Hubert, Sebastian, Alberto und Pedro beim anstossen mit einer Flasche Moet auf die erfolgreichen Tauchgänge
Alberto kommt zuerst, die italienische Dekom- pressionstheorie unterscheidet sich doch wesentlich von unserer…… 
Rund eine halbe Stunde später halten auch Sebi und Hubert ihre Köpfe aus dem Wasser.
Mittlerweile habe ich eine Flasche Champagner geöffnet und wir stossen auf zwei erfolgreiche Tauchgänge an.
Ohne meinen Sidemount-rebreather und die unglaublich schnellen BONEX-Scooter, wäre es nie möglich gewesen, diesen circuit in 125 Minuten inklusive Dekozeit zu absolvieren.
Nachdem wir alles Material verstaut haben, fahren wir in guter Laune nach Valstagna zu Pannini und Bier.
Eingangsbereich der Fontanazzi
Samstag, 11. Februar: Als letzte Höhle in Valstagna, war die Fontanazzi geplant. Für mich eine der „top ten“ Höhlen, die ich in Europa kenne.
In der Nacht hatte es einen schwachen Flaum Schnee hingelegt. Gerade genug, dass die Steine glitschig wurden. Also mit Vorsicht alles an den Eingangsbereich der Fontanazzi getragen.
Das abtauchen verlief, abgesehen von einigen kleinen Rempeleien im engen Eingangsbereich, gut und wir folgten der Leine zum tiefen Pozzo 2000. Ein wunderschöner Loop mit einer Maximaltiefe von -70m.
Bei Alberto zu Hause
Der Tauchgang war wie immer in der Fontanazzi wunderschön und spektakulär.
Nach dem hochschleppen des Gerödels packten wir unsere Sachen und folgten Alberto zu seinem Zuhause, wo seine Partnerin Betta mit feiner Pasta und  Zuppa Inglese auf uns wartete.
Nach einem super feinen Essen, mussten wir nun mit schwerem Bauch nach Milano fahren, wo uns schon Alberto und Silvia Pellegrini mit einem Teller Pasta erwarteten....

Pedro
Fotos: Pedro, Sebi
  • Sebi & Hubi beim obligatorischen Bier
  • Tauchgerödel
  • Parkieren vor der Unterkunft
  • Elefante Bianco
  • Elefante Bianco
  • Pedro & Hubi
  • Mein Baby SMIR-01
  • Hubi mit seiner Liebklingsjacke... wo gehts zur nächsten Baustelle.....
  • Das Höhlenparadies
  • Pedro oder der alte Mann und das Meer....
  • Das ist Explorer-Material!
  • Sebi beim verladen
  • Sebi der Fährenmann
  • Alberto beim vorbereiten seines Megalodon
  • Italiener tauchen anders :-)
  • Der Einstieg zur Siori
  • Alberto
  • Sebi & Hubi nnach dem Tauchgang in der Siori
  • Pipiventil undicht..... waschen angesagt   hä, hä....
  • Alberto mit seinem Geschenk von Hibi. Ein Original Victorinox Käsemesser....
  • WeDir war hier....
  • Grappakauf muss sein
  • Hier geht es zur Fontanazzi
  • Eingangsbereuich zur Fontanazzi
  • Freundlicherweise konnten wir die Autos bei Ivan hinstellen. Es werden an der Fonatnazzi immer wieder Autos aufgebrochen