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Tourenbericht: Sofular Cave (Tr)

Mit Wissenschaftler der Uni Bern, konnte ich vom 27.11. bis 02.12.2009 für ein Projekt der Klimaforschung an einer Expedition in die Türkei teilnehmen.
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Mit Wissenschaftler der Uni Bern, konnte ich vom 27.11. bis 02.12.2009 für ein Projekt der Klimaforschung an einer Expedition in die Türkei teilnehmen.
Fahrt über den Bosporus Fahrt über den Bosporus
Wir treffen uns frühmorgens am Flughafen Zürich. Wir, das sind S. Badertscher, R. Hidalgo und Prof. Dr. D. Fleitmann (alle Uni Bern) und ich von der SGH-L als Begleiter.
Dominik hatte die SGH Bern angefragt, ob sich ein weiteres Mal jemand vom Verein zur Mithilfe an diesem Klimaprojekt zur Verfügung stellen würde. Seine Aufgabe sollte sein, vor Ort in der Höhle die Seile Einrichten und die Sicherheit zu gewährleisten. Ich mich sofort gemeldet und nun durfte ich an dieser Expedition teilnehmen.
Russablagerungen auf Autodach Russablagerungen auf Autodach
Nach kurzem Flug wurden wir in Istanbul von unseren Betreuern Okan und Rakim in Empfang genommen.
Mit einem komfortablen Bus ging es los nach Zonguldak, einer Hafenstadt an der Schwarzmeerküste in Anatolien. Die Wirtschaft der Stadt beruht hauptsächlich auf Steinkohle-Bergbau und Industrie.
Nun konnte ich mir endlich vorstellen, wie es seinerzeit in der DDR ausgesehen hatte. Da ausschliesslich mit Kohle geheizt wurde, hatte es in der ganzen Stadt einen starken "Kohlegeruch" und die dementsprechenden Russablagerungen auf Gebäuden und Fahrzeugen. Auch die Infrastruktur war sehr DDR-like.
Unterkunft in Zonguldak Unterkunft in Zonguldak
Unterkunft für die nächsten drei Tage war das Gästehaus der Minengesellschaft. Nicht ein 5-Stern Bunker aber sauber und für unseres Vorhaben perfekt.
Am ersten Abend lernte ich zum ersten Mal die türkische Freundschaft und das hervorragende Essen kennen. Natürlich auch den Raki, ein türkisches Nationalgetränk, das mir noch ziemlich Kopfschmerzen bereiten sollte….
Rita, Seraina, Dominik, Rakim, Okan (von links oben) Rita, Seraina, Dominik, Rakim, Okan (von links oben)
Am ersten Tag geht es früh los zur Höhle. Nach 30 Minuten Fahrt sind wir bereits vor Ort und beginnen unsere Ausrüstung vorzu- bereiten. Ein kurzer Fussmarsch und wir stehen vor der Höhle.
Die Seile kann ich meist mit natürlichen Aufhängepunkten oder bereits vorhandenen Spits einrichten. So kommen wir relativ schnell in den unteren Teil der Höhle, wo das Team um Dominik beginnt geeignetes Proben- material auszusuchen.
Währenddessen mache ich ein paar Fotos und probiere mit mehr oder weniger Erfolg meinen neuen Blitz aus.
Seraina beim Einstieg Seraina beim Einstieg
Als Höhlenforscher ist es nicht leicht zuzuschauen, wie ein wunderschöner, über Jahrtausende gewachsener Stalagmit "geköpft" wird. Im Vorfeld habe ich mir auch mehrmals Gedanken gemacht und auch mit Kollegen darüber diskutiert.
Der Wissenschaftliche Aspekt und die daraus gewonnen Erkenntnisse rechtfertigen meiner Meinung nach diesen "Frevel" an der Höhle. Ich bin fest der Überzeugung, dass Mithilfe der Klimaforschung die Menschheit noch mehr sensibilisiert werden kann auf die dramatischen Veränderungen und sie so bereit ist mehr Sorge zur Umwelt zu tragen. Und damit auch mehr Sorge trägt zu den Höhlen und deren riesigem Klimaarchiv.
Picknik in der Höhle Picknik in der Höhle
Nachdem ein Teil der Proben eingesammelt und deponiert wurde, begeben wir uns in den oberen Teil der Höhle, wo wir nach dem Einrichten der Seile bald abbrechen müssen um nicht zu spät aus der Höhle zu kommen.
Abends folgt wieder der kulinarische Teil bei Mezze und einem feinen türkischen Wein.
Dominik Dominik
Heute Sonntag, gilt es im oberen Teil die restlichen Proben einzusammeln und alles Material zum Eingang und anschliessend hoch an die Strasse zu transportieren.
Das Ausrichten der Höhle geht relativ schnell und nach ein paar Stunden harter Arbeit haben wir alle Proben an den Eingang der Höhle transportiert. Mittlerweile hat leider Regen eingesetzt und auch das Tageslicht ist bereits am schwinden.
Trotz grosser Müdigkeit aller Teilnehmer müssen die Proben aber noch die letzten Höhenmeter, über den mittlerweile schlammigen und rutschigen Hangaufstieg, zum wartenden Bus an die Strasse hoch geschleppt werden.
Seraina & Rita Seraina & Rita
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind jedoch alle Proben im Bus und wir können geschafft aber erfolgreich zurück in die Unterkunft. Leider greift man in der Euphorie des Erfolgs oft zu fest zur Flasche, was in diesem Fall der Raki war.
Montags verpackten wir noch (mit leichten Kopfschmerzen) die Proben in die Trans- portbehältnisse und fuhren anschliessend zurück nach Istanbul. Nach dem deponieren der Proben in der Uni von Istanbul, haben wir uns von unseren Betreuern verabschiedet.  
Nachtessen Nachtessen
Das Nachtquartier haben Rita und ich in einem sehr schönen Hotel mitten in Taksim bezogen, während Dominik und Seraina in einer Unterkunft der Uni abgestiegen sind. Im Gegensatz zu uns mussten sie bereits am Dienstag wieder zurück in die Schweiz fliegen und vorher die Proben von der Uni zur Transportfirma bringen.
Nach einem letzten gemeinsamen Nacht- essen und Bummel durch die Bars von Taksim, verabschiedeten wir uns von Dominik und Seraina.
Auslage in Istanbul Auslage in Istanbul
Mittwoch und Donnerstag morgen war nun für Sightseeing reserviert. Istanbul ist eine pulsierende, vielschichtige Stadt die wohl sehr schwer zu verstehen ist. Taksim, der Stadteil wo wir wohnten, ist sehr westlich und modern orientiert und gefiel mir daher natürlich am besten.
Ein sehr spannender und interessanter Trip, mit fantastisch freundlichen Menschen und vielen tollen Gesprächen war nun zu Ende. Mir hat es sehr gut gefallen und ich hoffe, an einer weiteren Expedition wieder dabei sein zu dürfen.

Pedro Balordi
  • Abflug in Kloten
  • Gruppenbild
  • Fussmarsch zur Höhle
  • Rita im Schluf
  • Abseilstelle
  • Untere Halle
  • Seraina am Seil
  • Riesige Tropfsteinsäule
  • Rita (untere Hale)
  • Das Optikerglas wurde vor einem Jahr deponiert um die Versinterung zu messen
  • Stalagmit (Am Boden bereits wieder abgebrochene, versinterte Tropfsteine
  • Dominik neben einem grossen Stalagmit
  • Untere Halle
  • Sinterfahne
  • Seraina
  • Beschriftung der Proben
  • Probensammlung
  • Höhlendecke
  • Blick von oben in die untere Halle
  • Rita beim beschriften einer Probe
  • Pedro
  • Fledermaus im Winterschlaf
  • Blaue Moschee (Istanbul)
  • Deckengewölbe Blaue Moschee
  • Gebetsraum Blaue Moschee
  • Deckengewölbe Blaue Moschee
  • Hagia Sofia Moschee (Istanbul)
  • Blick von der Galerie Hagia Sofia Moschee (Links eine Renovierungsgerüst)
  • Deckengewölbe Hagia Sofia Moschee
  • Gebetsnische (Mihrab) Hagia Sofia Moschee
  • Deckengewölbe Hagia Sofia Moschee
  • Wasserspeicher Hagia Sofia Moschee
  • Mosaik Hagia Sofia Moschee
  • Aufgang zur Galerie Hagia Sofia Moschee
  • Renovierter Strassenzug hinter der Hagia Sofia Moschee